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Updated: December 24, 2024
Sumo ist eine aufregende Ringkampfart, die es nur in Japan gibt und die oft als Nationalsport des Landes bezeichnet wird. Die Schwergewichtskämpfe wurden bereits in alten japanischen Aufzeichnungen aus dem 8. Jahrhundert erwähnt, während die moderne Form, die sich in der Edo-Zeit (1603–1867) etablierte, bis heute unverändert geblieben ist. Auch heute noch zieht der Sumo – gleich nach dem Baseball – als eine der beliebtesten Sportarten Japans Jung und Alt an.
Dieses einzigartige japanische Spektakel blickt auf eine jahrhundertealte Geschichte zurück und gilt als Inbegriff japanischer Sporttradition und -kultur. Wie schaffen es die Ringer, so groß zu werden? Sind sie einfach nur übergewichtig oder extrem durchtrainiert? Warum werfen sie Salz in den Ring? Und woher bekommt man Tickets? Lesen Sie weiter, um mehr zu erfahren, und planen Sie für Ihre Japanreise unbedingt den Besuch eines Sumo-Ringkampfes ein, um die Sportart live und hautnah zu erleben.
Erstaunlicherweise wurde der Sumo-Ringkampf sogar schon in antiken Höhlenmalereien dargestellt und in japanischen religiösen Texten bereits im Jahr 712 namentlich erwähnt. Die Regeln sind bis heute unverändert geblieben: Der erste Ringer, der außerhalb des „Dohyo“ genannten Kampfrings tritt oder mit einem anderen Körperteil als den Fußsohlen den Boden berührt, hat verloren. Das ist alles. Keine Zeitlupenwiederholungen, keine elektronische Unterstützung – die Ergebnisse werden von einer Gruppe professioneller Schiedsrichter beurteilt, die außerhalb des Rings postiert sind. In seltenen Fällen ist das Ergebnis nicht eindeutig und es kommt zu einer Wiederholung des Kampfes.
Sumo-Ringer sind zweifellos riesig – und auf Unwissende wirken sie geradezu fettleibig. Sie sind für ihren unersättlichen Appetit und ihre gigantische Ernährungsweise bekannt, wobei sich ihr Leibgericht „Chanko Nabe“ (eine Art „Sumo-Eintopf“, ein Schmortopf mit Huhn, Schweinefleisch, Fisch, manchmal Rindfleisch und viel Gemüse) landesweit großer Beliebtheit erfreut. Trotz ihres Aussehens sind Sumo-Ringer sehr muskulös und bärenstark. Sie nehmen ihr anstrengendes Training in den „Sumo-Ställen“ sehr ernst, da sie darauf hoffen, eines Tages vielleicht sogar „Yokozuna“ oder Großmeister zu werden. 2024 waren die Tickets für alle 90 Sumo-Wettkampftage zum ersten Mal seit 28 Jahren ausverkauft, das Interesse an diesem Sport ist momentan also so groß wie nie zuvor.
Sumo wird hauptsächlich in Ställen in Tokyo und der umliegenden Kanto-Region praktiziert. Die eigentlichen Wettkämpfe finden größtenteils in Tokyo statt, einige auch in Osaka, Nagoya und Fukuoka. In Tokyo dient der Ryogoku Kokugikan als die heilige Stätte des Wettkampf-Sumo, und zwar im Stadtteil Ryogoku, südöstlich von Asakusa, auf der gegenüberliegenden Seite des Sumida-Flusses. In dieser geschichtsträchtigen Austragungsstätte finden dreimal im Jahr, im Januar, Mai und September, die nationalen Sumoturniere Japans statt. Die Turniere sind eine ganztägige Angelegenheit, die morgens mit Kämpfen zwischen den niederrangigen Teilnehmern beginnt und am frühen Abend mit Kämpfen zwischen den ranghöchsten Sumoringern endet.
In der Kampfarena von Ryogoku Kokugikan gibt es eine Reihe verschiedener Sitzmöglichkeiten in unterschiedlichen Preisklassen. Erwähnenswert ist, dass die Logenplätze („Box Seats“) in der Regel für eine Gruppe von vier Personen ausgelegt und mit kleinen Sitzkissen ausgestattet sind – für westliche Verhältnisse vermutlich etwas knapp bemessen. Wenn Sie die Kämpfe den ganzen Tag lang genießen möchten, ist ein Sitzplatz mit Tisch und Stühlen vielleicht bequemer.
Sumo ist ein ehrwürdiger Sport, der mit Respekt und religiösen Konnotationen verbunden ist. In gewisser Weise dient diese Zurschaustellung von Muskelkraft als Zeugnis für die Gottheiten, die nach der japanischen Shinto-Lehre allen Lebensformen innewohnen. Ein einzigartiges Ritual im Sumoring ist das Werfen von Salz, das von jedem Ringer vor einem Kampf durchgeführt wird. Dabei handelt es sich um ein Reinigungsritual, mit dem böse Geister abgewehrt und um Segen und Unversehrtheit während des Kampfes gebeten werden soll.
Ein Sumo-Kampf ist entschieden, wenn einer der Ringer entweder den Boden berührt oder aus dem „Dohyo“ genannten Ring tritt. Sumoringern stehen viele verschiedene Techniken zur Verfügung, um ihre Gegner zu besiegen, und generell sind auch aggressive Techniken wie Wangenschläge und Schulterstöße erlaubt, solange sie nicht mit geballter Faust ausgeführt werden. Der Sumogürtel, „Mawashi“ genannt, spielt bei den Duellen eine entscheidende Rolle, da der Gegner am Gürtel gepackt und so aus dem Ring gedrängt werden kann.
Selbst im Jahr 2024 ist Sumo aber eindeutig noch ein Sport der alten Schule, und in der Kampfarena gibt es keine Bildschirme. Die Sponsoren werden auf Stoffbannern präsentiert, die vor Beginn der Kämpfe um den Ring getragen werden. Obwohl die Atmosphäre insgesamt von Respekt geprägt ist, kann es in der Menge auch mal ruppig und laut zugehen, insbesondere bei spektakulären Kämpfen.
Sumo ist ein unterhaltsames und spannendes Ereignis, und der Veranstaltungsort bietet zahlreiche Möglichkeiten, alkoholische Getränke und hervorragende traditionelle Speisen zu genießen. Es gibt auch viele Verkäufer, die Fanartikel legendärer Sumoringer anbieten. Bringen Sie also ruhig Hunger und Durst mit und bereiten Sie sich darauf vor, in das Geschehen einzutauchen. Zum Abschluss können Sie in vielen Lokalen rund um die Kampfarena von Ryogoku Kokugikan den berühmten Sumoeintopf „Chanko Nabe“ genießen. Wenn Sie sehen möchten, wie Sumoringer gerne schlemmen, ist dies eine tolle Gelegenheit, herzhaft zuzugreifen und es sich schmecken zu lassen.
Sumo ist sehr beliebt und Tickets sollten weit im Voraus reserviert werden. Glücklicherweise gibt es mehrere Möglichkeiten, Reservierungen auf Englisch vorzunehmen. Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei den unterschiedlichen Logenplätzen eigentlich um Sitzplätze am Boden, da sich so ein Sumo-Event aber lange hinzieht, wird es für viele Besucher wohl angenehmer sein, einen Sitzplatz mit Tisch zu buchen. Weitere Informationen finden Sie über die folgenden Links.
Tickets (Sumo)Photo courtesy of Nihon sumo kyokai