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Mein Tokyo-Reiseführer
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Updated: September 30, 2020
„Shojin Ryori“ ist die japanische Bezeichnung für die traditionelle buddhistische Küche. Sie wird ohne Fleisch und Fisch zubereitet und setzt stattdessen auf Gemüse der Saison und Bergpflanzen. Starke Aromen wie Knoblauch und Zwiebeln werden ebenfalls vermieden. Shojin Ryori ist vollständig vegetarisch und verwendet häufig tatsächlich überhaupt keine tierischen Produkte, so dass diese Zubereitungsform auch für Veganer geeignet ist.
Von buddhistischen Priestern wird dieser Ernährungsstil schon seit Jahrhunderten gepflegt, aber in den letzten Jahren hat seine Beliebtheit auch in der breiten Öffentlichkeit zugenommen. Menschen auf der ganzen Welt interessieren sich für diese Kochkunst, sowohl wegen ihrer gesundheitlichen Vorteile als auch wegen ihres Geschmacks, denn Shojin Ryori greift auf natürliche Zutaten zurück und präsentiert sie von ihrer besten Seite.
Eine einzige Mahlzeit besteht aus einer Vielzahl kleiner Gerichte, deren Zubereitung viel Geschick erfordert. Das Essen muss farbenfroh sein, wobei alle fünf Geschmacksrichtungen vertreten sein sollten: süß, sauer, salzig, bitter und umami. Auch die Zutaten sollten der Jahreszeit entsprechen. Zum Beispiel werden im Sommer kühlende Gurken und im Winter wohliges Wurzelgemüse verwendet. Shojin Ryori ist schön anzusehen – ebenso ein Kunstwerk wie eine Mahlzeit. Es macht auch viel Spaß, die Gerichte zu probieren, und sie sind gut für die Gesundheit.
Wenn man an Shojin Ryori denkt, stellt man sich normalerweise vor, man säße in einem buddhistischen Tempel. Und obwohl es viele Tempel gibt, in denen diese Art von Küche serviert wird, gibt es auch in den Stadtzentren von Tokyo viele Restaurants, die sie anbieten. Wenn Sie also eine gesunde Mahlzeit essen möchten oder ganz einfach nur neugierig sind, sollten Sie sich zu einem der unten aufgeführten Lokale begeben und Shojin Ryori einmal probieren.
Die Eigenart des Tera Cafe, Daikanyama wird durch die Übersetzung des Namens deutlich: „tera“ bedeutet auf Japanisch „Tempel“. Die Dekoration umfasst Skulpturen und Gemälde, und man kann einen echten buddhistischen Priester treffen.
Das Essen wird mit reichlich handverlesenem Gemüse der Saison zubereitet. Die „Buddha Bowl“ ist eine Schüssel, in der sich farbenfrohe Zutaten türmen, darunter auch proteinhaltige Nüsse. An anderer Stelle auf der Speisekarte können Sie Speisen probieren, die in einem Nebenprodukt des Sake-Herstellungsprozesses eingelegt worden sind, oder ein Gericht, bei dem Teriyaki mit Ahornsirup vermischt wird. Beachten Sie, dass nicht alle der angebotenen Gerichte als Shojin Ryori bezeichnet werden können – es gibt auch nahrhafte Fleisch- und Fischgerichte.
Das Tera Cafe befindet sich im gehobenen, schicken Stadtviertel Daikanyama, nur zwei Gehminuten vom Bahnhof entfernt. Es liegt auf Straßenhöhe an der Komazawa-dori und hat eine gläserne Außenfassade, wodurch es freundlich und einladend wirkt. Nachts ist das Café sanft beleuchtet, was für eine warme und besinnliche Stimmung sorgt.
Das Komaki Shokudo Kamakura Fushikian, ein bei Gästen aus aller Welt beliebtes Restaurant, serviert ausschließlich Shojin Ryori. Alle Mahlzeiten werden mit Misosuppe und entweder weißem Mischkorn-Reis oder Braunreis serviert (für Braunreis wird ein Zuschlag erhoben). Wenn Sie von allen verfügbaren Beilagen eine kleinen Portion probieren möchten, sollten Sie das „Kofuku Teishoku“-Set bestellen! Es bietet ein großartiges Erlebnis mit japanischem Bio-Gemüse sowie traditionellen fermentierten und getrockneten Speisen. Die Getränkekarte umfasst Amazake (ein süßes Getränk aus fermentiertem Reis) und Matcha Latte mit braunem Zuckersirup und Sojamilch. Bier und Sake sind ebenfalls erhältlich. Das Restaurant verfügt über einen Lieferservice, so dass Sie sich gesund ernähren können, ohne aus dem Haus gehen zu müssen. Mehr Informationen erhalten Sie per Telefon.
Kashiwatei ist ein Shojin-Ryori-Restaurant in einem Wohngebiet von Chofu, einer Stadt im Westen Tokyos. Es liegt nicht weit vom berühmten Tempel Jindaiji entfernt, der nach dem Sensoji von Asakusa der zweitälteste Tempel der Metropole ist.
Das Restaurant ist in einem renovierten Haus im japanischen Stil untergebracht, was ihm eine sehr ruhige und entspannte Atmosphäre verleiht. Auf der Speisekarte stehen vor allem Gemüse- und Tofu-Gerichte, bei denen auf zu starkes Würzen verzichtet wird. Stattdessen wird versucht, den natürlichen Eigengeschmack jeder einzelnen Zutat zur Geltung zu bringen. Die Soba-Nudeln sind besonders empfehlenswert – sie werden vollständig von Hand zubereitet.
Wenn Sie vor oder nach dem Essen Zeit haben, machen Sie einen Spaziergang durch den nahe gelegenen Botanischen Garten Jindai, eine riesige, farbenfrohe und makellos gepflegte Anlage. Er umfasst den größten Rosengarten von Tokyo.